Fighting
Das „Ju-Jutsu Fighting“ bezeichnet das stark durch Judo und Karate beeinflusste Einzelwettkampfsystem im Ju-Jutsu.
Im „Fighting-System“ kämpfen zwei Kontrahenten in einer gemeinsamen Gewichtsklasse, ausgestattet mit Hand-, Fuß- und Tiefschutz, gegeneinander. Es wird gemäß der internationalen Vorgaben mit rotem oder blauem Gürtel und Schützern gekämpft. Dabei dürfen im Leichtkontakt Schläge, Tritte und Stöße sowie Hebel-, Wurf-, und Würgetechniken angewendet werden.
Der Ju-Jutsu-Sportler/-in muss in relativ kurzer Zeit (1 x 3 Minuten) seinen Gegner/-in nach Punkten oder durch technische Überlegenheit „Full Ippon“ (ein Punkt im Atemi-, ein Punkt im Wurf-, und ein Punkt im Bodenbereich) besiegen.
Das Regelwerk schließt jedoch ernsthafte Verletzungen des Gegner/-in weitgehend aus. Über die Einhaltung der Wettkampfregeln wachen bei jedem Kampf drei Kampfrichter/-innen.
Die Wettkämpfe werden unterteilt in Kämpfe für Herren, Damen und Jugendliche (männlich/weiblich). Die Wettkämpfer/-innen qualifizieren sich über Landes- und Gruppenebene für eine Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft.
Der Kampf unterteilt sich in drei fließend in einander übergehende Teile oder „Parts“:
1. Part: Die Kämpfer versuchen mit Schlägen und Tritten oberhalb der Gürtellinie Punkte zu sammeln. Wobei gerade Schläge und Tritte zum Kopf, wegen Verletzungsrisiko ausdrücklich verboten sind. Runde Schläge wie der „Handrückenschlag“ sind jedoch erlaubt.
2. Part: Der zweite Part beginnt mit der Aufnahme eines Griffs durch einen der Kämpfer und spätestens nach 20 Sekunden. Ab diesem Punkt ist der Einsatz weiterer „Atemitechniken“ (Schläge und Tritte) verboten. In diesem Teil wird versucht, den Gegner ausschließlich durch eine Wurf- oder Hebeltechnik zu Boden zu bringen.
3. Part: Den dritten Teil bildet der Bodenkampf. Hier ist das Ziel, seinen Gegner 15 Sekunden mit Hilfe einer Festlegetechnik zu halten oder ihn durch eine Würge- oder Hebeltechnik vorzeitig zum Abklopfen zu bringen. Zwischen den Parts darf frei gewechselt werden.
Es darf ein Part übersprungen werden (1 zu 3) oder die Teile rückwärts durchlaufen werden (3 zu 2 zu 1).
Duo
Das „Duo-System“ ist eine weitere Form des Ju-Jutsu-Wettkampfes, hier wird paarweise gegeneinander gekämpft.
Die beiden Kategorien Senioren und Jugendliche unterteilen sich wie folgt: Männer / Damen /Mixed
Bewertet werden hierbei unter anderem die Technikausführung, Schnelligkeit, Präzision, die Realitätsbezogenheit mit der die gezeigten Techniken angewendet werden, sowie der dynamische Gesamteindruck.
Für einige Zuschauer ist es oft nicht erkennbar, dass es sich um einstudierte Bewegungsabläufe handelt, da geübte Duoka‘s einer echten Auseinandersetzung entsprechende Dynamik an den Tag legen.
Angesagt werden die vorgegebenen Angriffe durch den Hauptkampfrichter.
Wertungen erhält das jeweilige Team von fünf Seitenkampfrichtern, die Punkte von 1 bis 10 vergeben können.
Insgesamt gibt es ab dem 01.01.2018 drei Serien à vier Angriffe für die Altersklassen U18 / U21 / Senioren.
Gekämpft werden aber nur 3 Angriffe pro Serie.
Serie A – Kontaktangriffe (früher Serie A & B)
Serie B – Schlag- und Trittangriffe (früher Serie C)
Serie C – Stock- und Messerangriffe (früher Serie D)
Anmerkung für Duo U15 & jünger: Es wird Serie A und Serie B gekämpft.
Es werden Meisterschaften auf Landes-, Gruppen-, Bundes-, Europa- und Weltebene durchgeführt.
Dieses Wettkampfsystem trägt nicht nur wesentlich zur Verbesserung des persönlichen Selbstverteidigungsprofils bei, sondern kann auch zu einem enormen Zugewinn am eigenen Technikrepertoir führen.
Deutschland gehört mit zu den erfolgreichsten Nationen in dieser Kategorie!
Quelle: DJJV
Brazilian Jiu-Jitsu/JJIF Ne-Waza
Der Bodenkampf „Brazilian Jiu-Jitsu/ JJIF Ne-Waza“ ist im Wettkampfsport, sowie im allgemeinen Training schon immer ein wesentlicher Bestandteil unseres Sports gewesen. Hier sind im Gegensatz zu anderen Sportarten eine große Vielfalt an Techniken erlaubt und auch in der Selbstverteidigung werden spezielle Methoden für die Abwehr von Angreifer/-innen am Boden trainiert.
Der sportliche Ne-Waza/ BJJ- Kampf mit Gi startet in der Regel im Stand (Schläge, Tritte, Kratzen, Beißen etc. sind verboten) und wird meistens nach einem sog. „Takedown“ am Boden fortgesetzt und beendet.
Die Sportler/-innen haben zwei Möglichkeiten den Kampf zu gewinnen. Sie erhalten für bestimmte Positionen oder Aktionen, die für sie vorteilhaft sind oder den Kampfverlauf zu ihren Gunsten ändern, Punkte. Beispielhaft wäre dies von der eigenen Rückenlage in die Oberlage auf den Gegner/-in zu gelangen. Unabhängig vom Punktestand besteht jederzeit die Möglichkeit, den Gegner/-in mit einer „Submission“ (Unterwerfung) zur Aufgabe zu zwingen, die dieser durch Klopfen mit der Hand auf die Matte, seinen Körper oder den des Gegner/-in symbolisiert. Dies kann durch zahlreiche Würge- und Hebeltechniken herbeigeführt werden.
Erreicht keiner der Kämpfer/-innen nach Ablauf der Kampfzeit eine „Submission“ des Gegner/-in, gewinnt der Kämpfer/-in mit den meisten Punkten.
Quelle: DJJV
Allkampf
Ju-Jutsu-Allkampf ist das ursprüngliche und erste Wettkampfsystem des Ju-Jutsu in Deutschland.
Hier ist eine Kombination von Atemitechniken (Schläge, Tritte und Stöße), Wurftechniken und Bodenkampf bestimmend.
Durch die Kombination aller Distanzen spricht ist dabei eher den Allrounder an.
Die Wettkämpfe im Ju-Jutsu-Allkampf können im Gi oder NoGi ausgetragen werden.
Es werden gezielte und kontrollierte Techniken im Vollkontakt (d.h. erschütternd bis stoppend bzw. mit K.O.-Wirkung) zum Körper ausgeführt, Kopftreffer finden ausschließlich mit der gepolsterten Fläche im Leichtkontakt statt.
Eine ausreichend dicke Schutzausrüstung ist hier zwingend erforderlich.
Im Unterschied zum Fighting, darf auch im Griff- und Bodenkampf getreten und geschlagen werden.
Obwohl der Ursprung des Ju-Jutsu-Allkampfs im Ju-Jutsu liegt, ist es kennzeichnend, dass Turniere stilübergreifend sind und so ein Vergleich verschiedener Kampfsportarten ermöglicht.
Ju-Jutsu-Allkampf verbindet einen realitätsnahen und Selbstverteidigung-orientierten Wettkampf mit den Werten des Budo-Sports.
Damit ist der Ju-Jutsu-Allkampf eine echte Alternative für alle, die ihre eigenen Grenzen kennenlernen und verschieben wollen.
Neben dem Wettkampfcharakter findet der Ju-Jutsu-Allkampf als freie Anwendungsform in der Prüfungsordnung seinen Platz.
Prüfung
Im Ju-Jutsu ist keiner verpflichtet eine Prüfung abzulegen. Dies kann jeder Ju-Jutsuka frei entscheiden.
Wer sich allerdings für eine solche Prüfung entscheidet sollte auch bereit sein, sich dementsprechend vorzubereiten.
Die erste Prüfung ist die zum gelben Gürtel.
Danach folgen Orange-, Grün-, Blau- und Braungurt. Dies sind die Kyu-Grade.
Nach den Kyu-Graden folgen die Dan-Grade.
Bis zum 5. Dan kann man eine Prüfung absolvieren. Danach können die weiteren Gürtel nur noch durch besondere Verdienste verliehen werden.